Ranzel
Von der frühen Anwesenheit des Menschen zeugen zwei Bodenfunde aus Ranzel - gefunden am Westrand des Dorfes - aus der Jungsteinzeit: Ein Schneidenteil eines Steinbeils und zwei durchbohrte kugelige Steine, die wohl als Netzbeschwerer dem Fischfang gedient haben.
Ranzel: In einer Urkunde des Grafen Adolf von Berg aus dem Jahre 1128 wird zum ersten Mal "Ransleithe" genannt im Zusammenhang mit drei Höfen, die das Kölner Domstift hier besessen hat. Sie werden mit weiteren Höfen des Domstifts in Wahn, in Zündorf und in "Husekine" (Lülsdorf) gegen Ungerechtigkeiten des bergischen Untervogts in Lülsdorf in Schutz genommen. Er hatte die Hofesleute zu harten Dienstleistungen und Abgaben gezwungen und den Erlös nicht nach Köln weitergegeben, sondern für sich behalten. Die Höfe und ihre Bewohner werden 1128 von allen Verpflichtungen gegenüber diesem Untervogt freigesprochen und die Lieferung ihrer Abgaben direkt an die Kölner Domherren wird wiederhergestellt.
Weiterzulesen in:
Niederkasseler Hefte 7 (2004) in dem Aufsatz von Heinrich Linn: Zur Ersterwähnung Ranzels (erhältlich im Rathaus Niederkassel, Ratsbüro Zimmer 18a - 02208/9466103).
Weilerhof: Bereits im 14. Jahrhundert taucht die Ortsbezeichnung als Namenszusatz "von Wilre" oder "von Wylre" auf. Einen Hof zu Weiler vermachte 1353 Nella van Brughe einem ihrer Söhne. Der Weilerhof war später herzoglicher Besitz und gehörte zu den größten Höfen im Amtsbereich Lülsdorf; 1548 wurde er mit acht Pferden bewirtschaftet, während die meisten der anderen Höfe in dieser Zeit nur bis zu vier Pferde besaßen. Erst in neuerer Zeit wurde der Hof geteilt und in drei selbstständigen Wirtschaftseinheiten betrieben.
war ein kleiner Saalbau aus dem 18. Jahrhundert, dessen Turm aus dem 12. Jahrhundert stammte. Sie diente als Filialkirche von Lülsdorf, wurde aber für den Gottesdienst zu klein, so dass 1966 in Ranzel eine neue, dem hl. Ägidius geweihte Kirche errichet wurde. Wegen des Ausbaus der Hauptstraße mussten Schiff und Chor 1970 abgerissen werden,der romanische Turm wurde renoviert und als Ehrenmal hergerichtet.
Weitere Abbildungen in "Lülsdorf-Ranzel-Weilerhöfe in Bildern von früher und heute", hg. vom Bürgerverein für Lülsdorf und Ranzel e.V. Lülsdorf 1995, S. 83-85.
Wohnkolonie Ranzel: Die ehemaligen Wildermannwerke in Lülsdorf errichteten ab 1913 für ihre Beschäftigten eine Wohnsiedlung mit gartenstädtischem Charakter auf freiem Feld. Die damals entlang der Porzer Straße entstehenden Häuser waren für die Betriebsleiter und Ingenieure gedacht, die Direktorenvilla befand sich an ihrem südlichen Ende. Die übrigen Wohnhäuser wurden für Meister, Vorarbeiter und Arbeiter konzipiert. Mit rückwärtigem Garten und Nebengebäuden waren die Grundstücke großzügig geschnitten und ermöglichten eine gewisse Selbstversorgung.
Die Siedlung hat mit ihren Grünflächen, Alleen und den aufeinander abgestimmten Haustypen bis heute ihre besondere Struktur bewahrt. Die „Alte Kolonie“ zeugt von der früheren wirtschaftlichen und gesundheitlichen Fürsorge der Unternehmer für ihre Beschäftigten, welche hierdurch auch an die Firma gebunden wurden. Durch die Lage und Geschlossenheit der Siedlung wurde eine Gemeinschaft geschaffen, die aber - betont durch die Architektur - die hierarchische Gliederung aus dem Unternehmen fortsetzte.
Bike- und Skatepark in der Markusstraße: Zum „Jugendclub Widdig“ gehört ein weitläufiges Außengelände mit Ballfeld und Beachvolleyballfeldern, einem BMX- und Skatepark mit Beton-Ramps (Pyramide , Transition-Corner, Fet Hip mit ramps, Bank mit Ledge, Pool, Vulcano, Ledge Pyramide, King Size, kombinierte Spin ramp) sowie für Biker eine Dirtbike-Anlage mit drei Parcours
Außerdem in Ranzel:
Sport- und Freizeitangebote